Hantavirus – Vorsicht bei der Gartenarbeit

12.05.2017 | MAGAZIN

Endlich wird es wärmer und viele freuen sich auf die Gartensaison. In einigen Gebieten Deutschland lauert dabei eine Gefahr mit der wohl die wenigsten rechnen: Hantaviren werden von Rötelmäusen verbreitet und können zu schweren Erkrankungen bis zum hin Nierenversagen führen.

Mit 136 gemeldeten Fällen bis Mitte März gegenüber 38 Fällen im Vorjahr gibt es 2017 offenbar einen deutlichen Anstieg der Infektionen mit dem Hantavirus. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) besteht insbesondere bei der Gartenarbeit und beim Ausfegen von Schuppen oder Ställen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko. Das Virus wird von infizierten Nagetieren, wie der Rötelmaus, mit dem Kot oder dem Urin ausgeschieden und kann im getrockneten Zustand noch mehrere Tage ansteckend sein. Menschen müssen deshalb nicht unmittelbar mit den Tieren in Kontakt kommen, um sich zu infizieren: Der Erreger wird oft zusammen mit aufgewirbeltem Staub durch die Atemluft aufgenommen; etwa beim Ausfegen eines Schuppens in dem sich der Kot infizierter Tiere befindet.

Atemschutzmasken und Handschuhe können schützen

In besonders betroffen Gebieten wie der Schwäbischen Alb, dem Bayrischen Wald oder dem Raum Osnabrück ist es ratsam, sich bei entsprechenden Arbeiten in Garten, Scheune oder Schuppen zu schützen. Gegen das Einatmen der Erreger schützen Atemschutzmasken aus dem Baumarkt. Außerdem ist es Sinnvoll Handschuhe zu tragen. Experten raten dazu, im Zweifelsfall feucht zu Putzen (z.B. in Gartenhäuschen oder auf Dachböden), um ein Aufwirbeln des Staubs zu verhindern. Nach dem Aufenthalt im Garten, in Kellern, Schuppen oder Ähnlichem sollte man sich gründlich die Hände waschen.

Eine Infektion mit Hantaviren geht oft mit plötzlichem, einige Tage anhaltendem Fieber einher. Hinzu kommen Symptome die denen einer Grippe ähneln (Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen). Husten, Sehstörungen, Lichtempfindlichkeit und Rachenrötung können ebenfalls auftreten. Nach Angaben der BZgA kommt es nach einigen Tagen „häufig zu ausgeprägten Bauchschmerzen mit Durchfall und Erbrechen. Auch Kreislaufstörungen sind möglich. Im weiteren Verlauf kann es vorübergehend zu Einschränkungen der Nierenfunktion kommen.“

Nähere Infos – z.B. welche Regionen besonders betroffen sind – stellt die BZgA hier zur Verfügung: http://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/hantaviren/

 

Bildnachweis: Peter Freitag / pixelio.de

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