Tendenzen erkennen, Strömungen deuten
Die großen Designmessen wie die Ambiente in Frankfurt oder die London Design Biennale gelten als Seismografen des Interior Design. Sie zeigen, welche Farben, Materialien, Technologien und Stilrichtungen künftig das Wohnen prägen. 2025 kristallisieren sich mehrere Trends klar heraus.
Nachhaltigkeit wird konkret
Nicht mehr nur Ideenkonzept, sondern praktischer Leitfaden: Recyclingmaterialien, modulare Bauweise und lokale Fertigung wurden an vielen Ständen nicht nur ausgestellt, sondern im Live-Einsatz demonstriert. Upcycling erweist sich als ernstzunehmender Stilfaktor.
Textilien mit Botschaft
Textilien avancieren zu Erzählern. Gewebte Muster zeigen kulturelle Narrative, grafische Prints visualisieren Daten oder gesellschaftliche Statements. Die Materialauswahl reicht von Hanf bis recycelter Baumwolle. Transparenz bei Herkunft und Produktion wird vorausgesetzt.
Farbe als emotionaler Kompass
Von sanftem Terrakotta bis zu leuchtendem Ultramarin: Farben wurden gezielt als Stimmungswerkzeug eingesetzt. Mehrere Aussteller setzten auf mutige Farbkombinationen, während andere das Prinzip „Muted Harmony“ verfolgten – sanfte, harmonisierende Nuancen mit Tiefenwirkung.
Technikintegration mit Seele
Smart Home ist kein kaltes Thema mehr. Licht, Akustik und Temperatur werden intuitiv steuerbar und emotional eingebettet. Formschöne Schalter, organische Interfaces und materielle Rückbezuge schaffen eine neue Sinnlichkeit der Technik.
Was bleibt und was kommt
Der Trend zur Individualisierung bleibt bestehen, doch die Ansätze werden globaler. Designs zitieren traditionelles Kunsthandwerk aus unterschiedlichen Kulturen und setzen es in neue Kontexte. Zukunftsdesign bedeutet Offenheit für Hybridität: Alt trifft Neu, Hightech trifft Handwerk, Kunst trifft Alltag.