Feinsteinzeugfliesen

30.03.2015 | MAGAZIN

Viele Haus- und Wohnungseigentümer sehen sich bei An- und Umbauten oder Renovierungen oft vor die Qual der Wahl gesetzt, welcher Bodenbelag sich denn nun am besten eignet. Eine gute Wahl ist dabei die Entscheidung für Fliesen aus Feinsteinzeug, die vor allem durch ihre Vielseitigkeit und andere positive Eigenschaften überzeugt.

Die Bezeichnung Feinsteinzeug leitet sich nicht auf die besonders fein gemahlenen Rohstoffe, sondern auf die Porigkeit dieser Fliesen zurück. Die Fliesen setzen sich dabei aus einem Gemisch von Ton, Feldspat und Quarz zusammen. Die Rohlinge werden dabei unter hoher Druckerzeugung gepresst und bei 1200°C gebrannt.

Die Feinsteinzeugfliesen besitzen eine sehr geringe Wasseraufnahmefähigkeit (weniger als 0,5%) und bilden somit eine Weiterentwicklung der sogenannten Steinzeugfliesen. Sie zeichnen sich insbesondere durch ihre hohe Bruchfestigkeit und guten Verschleißeigenschaften aus und eignen sich deshalb besonders für öffentliche und stark beanspruchte Räume.

Zunächst wurde diese Fliesenart ohne Glasur produziert. Da die Fliese zu einer geringen Porosität neigt, kann man sie hervorragend polieren und somit eine wunderschön strukturierte und auch glänzende Oberfläche erreichen. Zusätzlich kann Keramikpulver in unterschiedlichen Farben oder lösliche Salze auf die Fliesen aufgetragen werden. Jedoch ist die Optikvielfalt der Fliesen ohne Glasur begrenzt. Aus diesem Grunde hat sich der Trend durchgesetzt glasierte und bedruckte Fliesen aus Feinsteinzeug herzustellen, wodurch eine große Auswahl erzielt wurde wie beispielsweise in unterschiedlicher Stein-, Holz-, Stoff-, Kork- oder Lederoptik.

Diese Art der glasierten Fliesen aus Feinsteinzeug unterscheidet sich dabei von der glasierten Steinzeugfliese durch ihre völlige Frostempfindlichkeit, ihre höhere Bruchfestigkeit, ihrer chemischen Beständigkeit, ihrer Rutschhemmung und der Ritzhärte. Dies ist aber auch von der Art der Oberfläche abhängig!

Die Fliesen sind in verschiedenen Formen zu erhalten, das heißt in den typischen quadratischen und rechteckigen Formaten für Bodenfliesen. Eine Fliese nimmt dabei eine Stärke von 6-8 cm ein.

Wenn man sich entschließt diese Art der Fliesen zu verlegen, sollte man beachten, dass sich die Fliesen aus Feinsteinzeug nicht gerade unkompliziert schneiden lassen. Feinsteinzeug besitzt eine besondere Härte und Spröde. Es ist beispielsweise möglich, dass die Fliesen, die ohne Glasur sind und gerade poliert wurden, eine schnelle Verschmutzung aufweisen wie Naturstein. Deshalb sollte unbedingt vor Verfugen und Verlegen vorgenässt werden insbesondere bei sehr dunkel oder sehr hell polierten Fliesen.

Ein Zementschleier-Entferner eignet sich im Besonderen für die Reinigung der verlegten Fliesen. Ein weiterer Punkt, der zu beachten ist, dass sich die Fliesen aus Feinsteinzeug stärker ausdehnen als gängige Fliesen. Beim Verlegen dieser Fliesen muss ein spezieller Mörtel bzw. Kleber benutzt werden.

Bildnachweis: Gilmanshin | pixabay.com

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