Flexible Möbel – mit Hilfe von Magneten

11.01.2016 | MAGAZIN

Besonders wenn man oft umzieht, wie das zum Beispiel bei vielen Studenten der Fall ist, benötigt man Möbel, die sich schnell und einfach ab- und wieder aufbauen lassen und keine Schäden durch die ständige Demontage davontragen. Viele Möbel kann man aber gar nicht mehr als zwei oder drei Male neu aufstellen. Die Bohrlöcher sind dann ausgerissen. Möbel, deren Abbau aufwendig ist, kosten viel Zeit, solche die sich kaum auseinandernehmen lassen, Kraft beim Tragen aus der Wohnung und Geld wegen mehr benötigtem Stauraum im Umzugswagen.

Aber nicht nur Menschen, die häufig umziehen, profitieren von einfach handhabbaren Möbeln. Auch Geschäftsleute, die beispielsweise oft auf Märkten und Fachmessen unterwegs sind, sind froh über jede Minute, die sie sich beim Auf- und Abbauen des Standes und der Präsentationsmöbel sparen. In kleinen Wohnungen benötigt man Möbel, die wandelbar sind und mehrere Funktionen erfüllen können. Ein Klassiker ist der ausziehbare Tisch, der einem Paar im Alltag als Ess- und Arbeitstisch dient, beim Besuch von Freunden und Verwandten aber zur großen Tafel ausgeklappt werden kann. Und auch Menschen, die einfach gerne öfter ihr Umfeld verändern, freuen sich über flexible Möbel. So muss man keine neuen Stücke kaufen und kann dennoch die Wohnräume umgestalten.

Es gibt mittlerweile verschiedene Ideen, Möbeln mit Hilfe von Magneten höhere Flexibilität zu verleihen. Ein klarer Vorteil dieser Einrichtungsgegenstände ist, dass man zur Montage kein Werkzeug benötigt und dass dank der unsichtbaren Magnetkräfte guter Halt erzielt werden kann, die Möbel oder einzelne Elemente aber auch leicht gelöst werden können. Das Wort „leicht“ ist in diesem Fall allerdings relativ zu sehen. Je nach Größe der Magnete können auch Kräfte auftreten, die nur mit einem Keil und einem Gummihammer durchtrennt werden können.

Bei Stuhl, Tisch und Kommode des holländischen Designers Benjamin Vermeulen ist dies aber nicht der Fall. Er arbeitet mit Metallplatten, die genau wie andere Magnete von Magnetkräften angezogen werden. Dadurch lassen sich seine Möbelstücke extrem klein zusammenlegen und leicht transportieren.

Die Augsburger Firma Puzzles hat gleich verschiedene Produktlinien entwickelt. Das Wandboard Matrix ist sehr einfach gestaltet. Man kann aber so viele zusätzliche Haken anbringen, wie man möchte, oder zusätzliche Ablageflächen schaffen, die je nach Bedarf anders angeordnet werden können. Die Betten der Reihe Genesis sind von geübten Menschen innerhalb von 3 Minuten aufgestellt. Noch mehr Möglichkeiten hat man mit dem Regalsystem Alea i acta. Hier lassen sich Würfel auf unterschiedlichen Höhen mit Magneten einhängen, um Ablageflächen zu schaffen. Man kann sie aber zum Beispiel auch komplett herausnehmen und als Hocker verwenden.

 

Eigene Magnetmöbel bauen

So angeregt kann man einfach selbst tätig werden und eigene Möbel entwerfen und fertigen. So erschafft man Einzelstücke, die ganz auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt sind. Wenn man zum Beispiel gerne mit dem Wohnmobil unterwegs ist oder sich einen VW-Bus zu einem solchen umbaut, kann man dank des Einsatzes von Magneten bewegliche Schubladen während der Fahrt verschließen, die sich aber dennoch auch leicht wieder öffnen lassen. Dazu befestigt man an der Schublade einen kleinen Knopfmagnet, am Körper des Schränkchens oder der Kommode ein kleines ferromagnetisches Metallblättchen.

Ähnlich dem System von Alea i acta können an den Außenseiten von Holzwürfeln Magnete eingelassen werden. So halten diese sich gegenseitig zusammen und können zu unterschiedlichen Möbeln verbunden werden. Einreihig neben- und hintereinander entsteht ein Wohnzimmertisch, auf einander gestapelt erhält man ein Regal. Einzelelemente oder 2 bis 3 Elemente nebeneinander ergeben Hocker und kleine Bänke, die man verwenden kann, wenn man mal kurzfristig viele Besucher im Haus hat. Auch größere Formen, die mit Magneten ausgestattet sind, lassen sich einzeln beispielsweise als Telefontischchen verwenden oder zu größeren, abwechslungsreichen Gebilden zusammenstecken oder nur verwenden, wenn man eine größere Fläche etwa fürs Gesellschaftsspiel benötigt.

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