Japanisch wohnen – Mit Leichtigkeit der Schwermut begegnen

26.02.2014 | MAGAZIN

Japaner bevorzugen, zumindest in ländlichen Gebieten, eine unbeschwerte Bauweise. Das liegt nicht zuletzt in der Erdbebenhäufigkeit begründet, gibt in erster Linie ihrer Lebenseinstellung Ausdruck. Etwas mehr Leichtigkeit kann auch uns Europäern nicht schaden, zumindest als innerer Ausgleich für massives Mauerwerk. Fernöstlicher Geist, der durch die Räumlichkeiten weht, kann das Spektrum des westlichen Denkens erheblich erweitern. Dabei müssen die Prinzipien des Feng-Shui nicht ausgiebig berücksichtigt werden, auch zarte Ansätze sind dazu imstande, erste Anstöße zu liefern. Sie unterstreichen die Solidität und entkräften die Schwerfälligkeit mancher Einrichtungsstile. Verhalten japanisches Wohnen beschwingt bodenständige Gemüter und verschafft ihnen mehr Luft zum Atmen.

 

Zur Vertreibung der Behäbigkeit

Dienen japanische Einrichtungsgegenstände an ihrem Ursprungsort vornehmlich dazu, der Beengtheit zu begegnen und die Vergänglichkeit des irdischen Daseins zu betonen, können sie hierzulande praktische Vorteile für sich ins Feld führen. Manches fördert die hygienischen Bedingungen, anderes schafft vor allem Platz und erspart unnötige Umstände. Allesamt lassen sie der Behäbigkeit wenig Spielraum, sorgen für Bequemlichkeit auf ihre Art. Wer sich vor Verrenkungen fürchtet, kann dem mithilfe bezaubernder Kissenkreationen entgegenwirken. Umso besser kommt das Licht zur Geltung. Es wird nur flüchtig eingefangen, anstatt es an einen festen Standort zu verbannen. Das Mobiliar glänzt durch seine Einfachheit, die ein willkommenes Gegengewicht zu allem Klobigen bietet.

 

Hauchdünnes, reißfestes Papier

Für dekorative wie meditative Absichten empfehlen sich Schriftzeichen, für die Annehmlichkeit seidenweiche Stoffe, die von Hand gewebt sind. Die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten nach japanischem Vorbild eröffnet sich beispielsweise, wenn man einen kurzen Blick ins Netz wirft. Die Gestaltungsmöglichkeiten reichen von niedlichen Kleinigkeiten bis hin zur vollständigen Ausstattung eines keimfreien Schlafraums einschließlich der dazugehörigen Verbindungstür, die sich nahezu geräuschlos öffnen oder schließen lässt. Bambus spielt eine große Rolle dabei und erstaunlich widerstandsfähiges Papier, zudem Akazienholz und in der Designerwerkstatt Entstandenes, das immer wieder eine Alternative zu hiesigen Verhältnissen und auch nach innen darstellt.

Bildnachweis: tpsdave | pixabay.com

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