Urban Gardening

02.01.2020 | MAGAZIN

Urbaner Gartenanbau wird schon seit den 19. Jahrhundert ausgeführt. Viele Menschen konnten auf dem Land keine Arbeit finden und flüchteten in die Städte. Durch den Zuwachs der Bevölkerung kam es allerdings sehr schnell zu Lebensmittelengpässen, so dass die Bewohner auf leeren Flächen in den Städten ihr Obst und Gemüse durch Eigenanbau nutzten um ihren Nahrungsmittelbedarf zu decken. Die überschüssige produzierte Ware wurde auf Märkten verkauft, die die Versorgung der restlichen Stadtbevölkerung ermöglichte. Urbaner Anbau kann sowohl Indoor als auch Outdoor betrieben werden.

Nicht jeder, der in der Stadt wohnt hat einen Balkon oder eine Terrasse. Möchte man trotzdem seine eigenen frischen Kräuter züchten und einige Gemüsesorten, ist dies auch in den eigenen vier Wänden möglich. Es gibt heute die unterschiedlichsten Möglichkeiten an Pflanzenregalen, ob günstig erworben in Baumärkten oder durch die kostenlose Bauanleitungen über das Internet. Hier können Sie ihre Küchenkräuter selber ziehen und vermehren und auch verschiedenste Gemüsesorten, wie Tomaten, Lauchgewächse und Bohnen züchten. Es ist beim Anpflanzen auf einen hellen Standort zu achten und keine Staunässe entsteht, das heißt das Pflanztöpfe mit Löchern verwendet werden. Zum Düngen verwendet man einfach Kaffeesatz. Auch Heilkräuter können sie selber ziehen wie Salbei, Ingwer und Lavendel.

Abgesehen davon, dass der volle Geschmack ihrer Kräuter und ihres Gemüses ihre Küche bereichern wird, können sie sich manchen Einkauf ersparen und durch die Fotosynthese der Pflanzen ist ihre Wohnung immer mit frischer Luft versorgt. Das Betreiben des Outdoor Gardenings ist am eigenen Balkon, auf Hausdächern, auf Brachflächen oder in Schrebergärten möglich.

Um auf dem Balkon anzupflanzen gibt es heute die unterschiedlichsten Alternativen. Große Verwendung findet das Hochbeet. Durch den schichtweisen Aufbau mit Holzhackschnitzel, Laub, Kompost und Erde können sich die Pflanzen gut ausbreiten und haben genügend Nährstoffe. Ein guter Heimwerker kann sich sein Hochbeet auch selber bauen.

Ein Hingucker sind auch Holzpaletten, die nach Lust und Laune bemalt und verziert werden können. Eine andere Alternative sind vertikale Pflanztöpfe mit eigenem Bewässerungssystem oder einfach Pflanztaschen, die über das Balkongeländer gehängt werden. Um Pflanzen mehr Raum zu verschaffen und sich selbst Privatsphäre kann man in Zaunelemente Blumenkästen einhängen.

Beim Pflanzeneinkauf sollte immer auf den Standort des Balkons geachtet werden, nicht alle Pflanzen lieben die Sonne oder den Halbschatten. Durch regelmäßiges Gießen und Düngen werden die Pflanzen wunderbar gedeihen und viel Freude bereiten. Mittlerweile gibt es für den eigenen Balkon auch die verschiedensten Spalierobstsorten.

Es gibt unzählige Möglichkeiten des Urban Gardenings in den Städten. Will man soziale Kontakte pflegen, gibt es die unterschiedlichsten Projekte. In Baumscheibengärten werden ungenutzte Flächen in der Stadt gemeinsam bepflanzt. In Gemeinschaftsschrebergärten kann man nette Menschen kennenlernen und zusätzlich neue Erfahrungen über das Urban Gardening sammeln. Auch auf leeren Flachdächern darf man seinen eigenen Garten gestalten.

Urban Gardening ist mit Sicherheit eine interessante Form des Eigenanbaus von frischem Gemüse und Kräutern auch auf engen Raum wie in der Stadt. Es fördert soziale Kontakte und reinigt die mit Abgasen verschmutzte Luft. Die Pflanzenvielfalt kann den Bestand von Insekten aufrechterhalten und ein gesundes Gleichgewicht in der Natur gewährleisten.

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