Holzterrassen erfreuen sich schon seit Jahren großer Beliebtheit im Gartenbereich. Mit handwerklichem Geschick und einer genauen Planung kann man solch eine Terrasse auch selbst bauen. Doch der Eigenbau birgt Tücken, die die Lebensdauer der Holzterrasse verkürzen können. Mit einer sorgfältigen Planung und einer strukturierten Vorgehensweise kann der Bau einer Holzterrasse jedoch erfolgreich gelingen. Diese detaillierte Anleitung hilft Ihnen dabei, Ihre Holzterrasse Schritt für Schritt selbst zu bauen.
Planung und Vorbereitung
Bevor Sie mit dem Bau Ihrer Holzterrasse beginnen, sollten Sie eine detaillierte Zeichnung anfertigen. Messen Sie die geplante Fläche genau aus und erstellen Sie eine maßstabsgetreue Skizze. Diese sollte die Anordnung der Dielen, die Unterkonstruktion und die Abstände zwischen den Brettern beinhalten. So können Sie die benötigte Menge an Holz, Trägerbalken und Terrassenschrauben genau berechnen. Es ist ratsam, die Terrasse so zu planen, dass möglichst keine Dielen längs durchgesägt werden müssen. Falls dies unvermeidlich ist, sollte eine Tischkreissäge oder der Zuschnitt im Baumarkt genutzt werden.
Auswahl des richtigen Holzes
Tropenhölzer
Bangkirai, ein schweres und witterungsbeständiges Tropenholz aus Südostasien, ist besonders beliebt. Weitere Tropenhölzer mit ähnlichen Eigenschaften sind Massaranduba, Garapa und Teak. Ein Nachteil der Tropenhölzer ist der Raubbau an tropischen Regenwäldern. Achten Sie daher auf FSC-zertifiziertes Holz, um sicherzustellen, dass es aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.
Heimische Holzarten
Alternativen zu Tropenhölzern sind heimische Holzarten wie Douglasie und Lärche, die etwa 40 % günstiger sind und eine gute Haltbarkeit bieten. Noch langlebiger, aber auch teurer ist Robinienholz. Thermoholz, durch Wärmebehandlung veredeltes Buchen- oder Kiefernholz, erreicht ähnliche Haltbarkeit wie Teak. Eine weitere Option sind Wood-Plastic-Composites (WPC), ein Verbundmaterial aus Holz und Kunststoff, das besonders witterungs- und fäulnisbeständig ist.
Maße und Abstände
Terrassendielen sind meist 14,5 cm breit und 2,1 bis 3 cm stark, mit Längen zwischen 245 und 397 cm. Für breitere Terrassen sind kürzere Bretter praktischer, da sie leichter zu handhaben sind. Trägerbalken sollten mindestens 4,5 x 6,5 cm stark sein und einen maximalen Abstand von 60 cm haben. Der Überstand der Balken und Dielen sollte das 2,5-fache ihrer Stärke nicht überschreiten.
Schrauben und Beschläge
Verwenden Sie für den Bau Ihrer Holzterrasse ausschließlich Edelstahlschrauben, um Korrosion zu vermeiden. Senkkopf-Edelstahlschrauben mit Teilgewinde und einer Größe von 5 x 50 mm sind optimal. Für Tropenhölzer eignen sich Torx-Schrauben, die ein größeres Drehmoment aushalten und weniger Grate bilden.
Materialkosten
Die Kosten für eine Holzterrasse hängen von der Holzart und dem Unterbau ab. Tropenhölzer wie Bangkirai und Garapa sind preisgünstiger, während heimische Hölzer wie Lärche und Douglasie kostengünstigere Alternativen sind. Zu den Materialkosten können Mietgebühren für leistungsfähige Werkzeuge hinzukommen. Wenn Sie die Terrasse vom Profi bauen lassen, kommen noch Handwerkerkosten hinzu.
Höhe der Terrasse
Die Höhe der Holzterrasse sollte sorgfältig geplant werden, insbesondere bei Terrassen am Haus. Der Terrassenbelag sollte auf Höhe der Terrassentürschwelle liegen, um Stolperfallen zu vermeiden. Bei ebenerdigen Terrassen im Garten muss der Untergrund entsprechend tiefer ausgekoffert werden.
Abstand zur Hauswand
Ein Abstand von mindestens fünf Millimetern zur Hauswand ist wichtig, um Spannungen im Holz zu vermeiden. Eine feste Verbindung zur Hauswand kann zu Rissen oder Aufwölbungen führen.
Unterkonstruktion
Fundament und Sockelsteine
Die Unterkonstruktion kann mit Betonsteinen oder Punktfundamenten mit Balkenträgern erfolgen. Markieren Sie die Fläche mit Metallstangen und Schnur. Heben Sie die Fundamentlöcher aus, verfüllen Sie diese mit Beton und legen Sie ein Kunststoffvlies darüber. Platzieren Sie dann die Sockelsteine und richten Sie diese mit einer Wasserwaage aus.
Kiesschüttung und Tragebalken
Decken Sie die Fläche mit einer Kiesschicht ab, um eine gute Drainage zu gewährleisten. Legen Sie die Tragebalken mit exaktem Abstand auf die Sockelsteine und gleichen Sie eventuelle Höhentoleranzen mit Teichfolie aus.
Verlegen der Terrassendielen
Beginnen Sie mit einer geraden Diele und richten Sie diese rechtwinklig aus. Befestigen Sie jede Diele an den Tragebalken mit Edelstahl schrauben. Verwenden Sie Abstandshalter, um einen gleichmäßigen Abstand von fünf Millimetern zu gewährleisten. Vorbohren und ein Senker sind bei harten Hölzern ratsam.
Abschlusskante und große Terrassen
Lassen Sie die Dielen an einem Ende etwas überstehen und sägen Sie sie am Schluss auf die gewünschte Länge. Bei großen Terrassen müssen Sie Stoßfugen berücksichtigen und die Unterkonstruktion entsprechend anpassen. Verwenden Sie bei Bedarf eine Pflasterkante oder eine Sockelblende.
Nacharbeiten
Kontrollieren Sie alle Schrauben und schleifen Sie die Ecken und Kanten ab. Reinigen Sie die Terrasse von Holz- und Metallspänen, damit sie sicher begehbar ist.
Durch sorgfältige Planung und Ausführung können Sie eine langlebige und ästhetisch ansprechende Holzterrasse selbst bauen. Beachten Sie die wichtigen Schritte und Hinweise, um häufige Fehler zu vermeiden und das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.