Städter und Landbewohner haben mit verschiedenen Kosten zu kämpfen. Während die Bewohner der Stadt viel Geld für ihren Wohnraum bezahlen müssen, pendeln die Menschen, die auf dem Land wohnen, täglich zur Arbeit. Wer aus der Stadt auf das Land zieht, unterschätzt häufig die Kosten, die beispielsweise auch ein Umzug kostet. Doch wo lebt es sich letztendlich günstiger?
Die Verlockung ist groß
Landbewohner schwärmen von frischer Luft, zwitschernden Vögeln und Grundstückspreise, von denen man in der Stadt nicht zu träumen wagt. Der Stadtplaner Jens-Martin Gutsche weiß, dass das Leben auf dem Land in der Regel teurer ist, als man es vorher erwartet hat. Das liegt vor allem daran, dass viele zunächst nur die Kosten für Miete bzw. Grundstücke vergleichen und dort die ländlichen Regionen eindeutig vorne liegen, so zahlt man in den Metropolen teilweise das Dreifache.
Die anderen Kosten werden oft vergessen
Dass das Landleben wirklich billiger ist, darf man daraus jedoch nicht schließen. Die Grundstückspreise und Mieten sind auf dem Land zwar billiger, allerdings steigen die Kosten für das Auto und das Benzin deutlich, weil man normalerweise in die nächste Stadt pendeln muss und die öffentlichen Verkehrsmittel auf dem Land nicht gut ausgebaut sind. Man muss sich also schon vor dem Beauftragen eines Umzugsunternehmens Gedanken darüber machen, ob man gegebenenfalls ein zweites oder drittes Auto benötigt, damit alle Pendler der Familie mobil sind. Laut Gutsche wird der finanzielle Vorteil des Wohnraums durch die steigenden Mobilitätskosten stark beschränkt oder sogar aufgehoben und da ist die Pendlerpauschale schon mit eingerechnet. Außerdem verlieren die Landmenschen beim Pendeln entsprechend Zeit. Die Zeit kann man zwar nicht in Geld ausdrücken, der Zeitmangel kann sich aber negativ auf die Lebensqualität auswirken. Glücksforscher an der Universität Zürich gehen davon aus, dass eine Fahrzeit von einer Stunde zum Arbeitsplatz durch eine 40 prozentige Gehaltserhöhung wettgemacht werden könne.
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