Vom Steinhocker zum Designerstuhl – Die Geschichte des Stuhls

06.04.2012 | MAGAZIN

Der Stuhl ist ein Sitzmöbel mit einer langen Geschichte, denn schon immer wurden sie in verschiedensten Variationen hergestellt. Dabei ist die gesellschaftliche Verbreitung noch immer unterschiedlich. In asiatischen Ländern, wie Japan oder China, sitzt man beim Essen oftmals auf dem Boden an extra tiefen Tischen, was in westlichen Ländern allerdings undenkbar ist.

Früher, im Alten Ägypten, war es vor allem eine Kostenfrage, wer sich Möbel leisten konnte. Nur Herrscher und wichtige Persönlichkeiten konnten sie sich leisten, während das gemeine Volk auf dem Boden sitzen musste. Dennoch entwickelten sich über die Jahre immer bessere und bequemere Stühle und Sitzmöbel. Die einfachste Version ist wohl der Steinblock, auf dem man ein wenig erhöht sitzen kann, ohne sich Gelenkschäden zuzufügen.

Im Laufe der Geschichte, die nicht selten von Machtgefällen geprägt wurde, konnten sich über die Zeit verschiedene Sitzgelegenheiten entwickeln. Angefangen vom dreibeinigen Schemel, den sich Bauern auch selbst bauen konnten bis hin zum reich verzierten und gepolsterten Thron. Selbst der Klappstuhl, der so genannte kurulische Stuhl, galt als Auszeichnung. Diese Form zeichnete sich durch reiche Verzierungen und x-förmig gekrümmte Beine und eine fehlende Rückenlehne aus. Seiten- und Rückenlehnen wurden für diese Form erst im 16. Jahrhundert entwickelt.

Die klassischen Sessel und Hocker haben sich bis heute erhalten, so findet man beispielsweise Hocker inzwischen häufig in Bars und Kneipen oder Klappstühle im Camping- und Outdoorbedarf. Unsere heutigen Sitzgelegenheiten sind meist gepolstert und an unsere Wünsche und Gewohnheiten angepasst; aber auch heute noch dienen Sitzmöbel als Statussymbol, man denke an den großen „Chefsessel“ oder teure Barockrepliken, bis hin zu beliebten Antiquitäten. Doch die Entwicklung schreitet weiter voran. Der so genannte Freischwinger ist ein neueres Produkt, dessen erstes Modell in den 1920er Jahren erfunden wurde. Vor allem ergonomische Anpassung ist heute ein Stichwort, denn wer zum Beispiel häufig am Computer arbeitet, kann sich mit dem falschen Stuhl schnell den Rücken kaputt machen und so werden für die unterschiedlichsten Zwecke eigene Sitzmöbel konzipiert.

Neben der Funktion wird auch die optische Gestaltung immer wichtiger, denn wo man sitzt, will man sich auch wohlfühlen. Neben der eigentlichen Funktion und einem gewissen Komfort möchte man auch Sitzmöbel präsentieren können, die optisch hervorstechen. Zahlreiche Künstler und Designer entwerfen regelmäßig neue Modelle von Stühlen, um Abwechslung in ein Möbelstück zu bringen, das an sich fast so alt ist, wie das Sitzen selbst.

Bildnachweis: Taken | pixabay.com

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