Fenster aus Kalk-Natron-Glas

27.09.2017 | MAGAZIN

Wenn Sie denken, dass Glas gleich Glas ist, liegen Sie falsch. Es gibt viele Arten von Gläsern. Zuerst wird zwischen metallischen und nichtmetallischen Gläsern unterschieden. Die Nichtmetallischen werden in organischen und anorganischen Gläsern getrennt. Die wiederum in oxidischen und nichtoxidischen Gläsern und darunter kommen Glasarten wie Alkali-Erdalkalisilikatglas. Zu dieser Kategorie gehört das mengenmäßig meist benutzte Glas, dass wir auch von unseren Glasflaschen und Trinkgläsern kennen, das Kalk-Natron-Glas. Auch unsere Fenster bestehen heutzutage aus diesem Glas.

Das Kalk-Natron-Glas ist ein Weichglas und eignet sich für Produkte, die nur eine kurzzeitige chemische Behandlung brauchen. Die Herstellung dieses Glases funktioniert durch das Verschmelzen von Quarzsand (Siliciumdioxid), Soda (Natriumcarbonat) und Kalk (Calciumcarbonat) bei über 1200°C. Es entsteht ein Silicatglas. Weitere Bestandteile können zum Beispiel die Farbe des Glases bestimmen. Kalk-Natron-Glas ist empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen, denn ungleichmäßige Erwärmung erzeugt Spannung im Glas, die zum Bruch führen kann. Durch die Sicherheitsanforderungen im Bau- und Automobilbereich entwickelte das französische Glasunternehmen Saint-Gobain ein Glas, das schon vorgespannt ist. Das sind die so genannten Sicherheitsgläser, die bei zu hohem Druck in viele kleine Teile zerbrechen und so vergleichsweise ungefährlich sind. Im Automobilbau findet man auch das Verbund-Sicherheitsglas, dass im Jahr 1909 erfunden wurde. Der französische Chemiker Eduard Benedictus erschuf ein Glaslaminat, indem er zwei Glasscheiben durch eine Schicht aus Gießharz verband.

Viele bezeichnen Glas nicht als einen Gegenstand, sondern als vierten Aggregatzustand. In der Produktion werden mehrere Stoffe zusammen verschmolzen und kurz darauf schnell abgekühlt, sodass ein fester Zustand entsteht. Die schnelle Abkühlung hat zur Folge, dass sich keine Kristallstruktur bildet, wie es bei den anderen Feststoffen der Fall ist. Somit ist Glas zwar fest, verhält sich jedoch auf molekularer Ebene wie eine Flüssigkeit. Glas kann auch natürlichem Ursprung entstehen. Durch das abkühlen von Lava entsteht Obsidian oder Bimsstein. Fulgurit entsteht bei einem Blitzeinschlag in Sand. Das seltenste Glas, das nicht von Menschen produziert wurde, ist Trinitrit. Dieses Glas entsteht bei der Explosion einer Atombombe und ist dementsprechend schlecht zu bekommen.

Glasfaser gilt als eine der schnellsten Internetleitungen, die es gibt. Doch schon im 18. Jahrhundert hatte man die Idee, Glas in dünnen Fäden herzustellen, jedoch nicht mit der Absicht besseres Internet zu haben. Glasfasern wurden als Deko-Artikel verkauft unter den Namen Engels-, oder Feenhaar. Mit der Zeit entdeckte man verschiedene technische Eigenschaften, wie die Tatsache, dass Faserbündel belastbarer sind als ein großes kompaktes Glas.

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