Schimmel in den eigenen vier Wänden stellt ein Gesundheitsrisiko dar. Nicht nur nahe der Fenster und in den Silikonfugen der Nassräume, auch in den Ecken und hinter Möbelstücken breitet sich häufig Schimmelpilz aus. Eine hohe Luftfeuchtigkeit bildet dabei den Nährboden für den Pilzbefall. Feuchtigkeit gelangt meist speziell durch Risse in der Hausmauer oder durch ein undichtes Dach in den Wohnbereich. Weitere Ursachen für den Befall sind eine schlechte Wärmedämmung und zu seltenes Heizen. Die Temperatur sollte in jedem Zimmer mindestens 17 Grad Celsius betragen. Möbelstücke wie Betten oder Sofas sollten immer mit etwas Abstand zur Wand positioniert werden, um eine Luftzirkulation zu gewährleisten. Die Wärme kann sich nur entfalten, wenn die Heizkörper von keinen Gegenständen bedeckt ist.
Anzeichen eines leichten Schimmelpilzbefalls
Handelt es sich um einen leichten und oberflächlichen Schimmelbefall, so kann dieser selbst beseitigt werden. Die grauen Flecken und ein muffeliger Geruch sind Anzeichen für einen gesundheitsschädlichen Schimmelbefall. Weitere Signale für einen offenen Schim-melbewuchs sind Stockflecken ebenso wie graue oder braune Wandbeläge. Zum Teil können die graubräunlichen Stellen auch Möbel befallen.
Richtiges Lüften
Beim Stoßlüften ist darauf zu achten, dass das Fenster rund 15 Minuten geöffnet ist. Regelmäßiges Querlüften für etwa zwei Minuten ist ebenso empfehlenswert. Hierfür werden Fenster oder Türen, die sich gegenüber liegen, geöffnet.
Effektive Maßnahmen zur Beseitigung
Regelmäßiges Lüften ist nicht nur eine Präventivmaßnahme, sondern ein Muss bei Schimmelbefall.
70%iger Alkohol beseitigt oberflächlichen Schimmel auf glatten Oberflächen. Der medizinische Alkohol ist den Schimmelentferner-Sprays vorzuziehen, da diese zum Teil gesundheitsbelastende Fungizide enthalten.
Der Alkoholgeruch verflüchtigt sich binnen kurzer Zeit und die Gesundheit wird nicht gefährdet. Der 70 prozentige Alkohol dehydriert die vom Schimmelpilz befallenen Stellen und somit wird dem Myzellgeflecht die nährende Feuchtigkeit entzogen.
Wasserstoffperoxid ist ein weiterer Geheimtipp, um Schimmel auf glatten Oberflächen den Kampf anzusagen. Reiniger, in welchen Chlor enthalten ist, sollten aufgrund der starken Dämpfe und des wochenlang anhaltenden Geruchs vermieden werden.
Brennspiritus mit einem Alkoholgehalt von 70 bis 80 Prozent ist ein weiterer effektiver Schimmelpilzkiller.
Bildet sich Schimmel auf Keramik oder Metall, so kann die befallene Stelle mit herkömmlichem Essig eingerieben werden.
Ist eine Tapete vom Pilz befallen, so sollte diese in der Regel entfernt werden.
Schimmelbekämpfung in Nassräumen
Sind Silikonabdichtungen grau oder schwarz und lassen sich nicht mehr komplett reinigen, so sollten diese erneuert werden.
Sowohl die Fließen als auch die Armaturen sollten stets abgetrocknet werden. Auch die Dusche oder die Badewanne sollte ausgetrocknet werden.
Nach dem Duschen oder Baden ist Lüften Pflicht, damit der Wasserdampf entweichen kann.
Ursache bekämpfen
Es ist nicht ausreichend, lediglich die befallene Stelle zu reinigen. Damit der Schimmelpilz nicht erneut auftritt, muss die Ursache bekämpft werden. Schimmel ist ein wahrer Überlebenskünstler, er lebt schnell auf, sobald es feucht genug ist.
Tritt der Schimmel mehrmals an der selben Stelle auf, so kann der betroffene Bereich abgeflammt werden. Hierfür wird die Wand gereinigt und der Putz oder die Tapete wird großflächig um den Pilz herum entfernt. Die Mauer wird mit einer Heißluftpistole erhitzt, um den Pilz abzutöten. Die behandelte Wand wird von den Rückständen gereinigt und mit 70 prozentigem Alkohol oder Spiritus abgerieben.
Hilfe von Experten
Ist mehr als ein Quadratmeter vom Schimmel befallen, so sollte ein Experte zurate gezogen werden. Das Gesundheitsamt vermittelt Ansprechpartner wie beispielsweise Bauphysiker und Sanierungsfirmen. Ebenso können Informationen zu Umweltweltmedizinern, Sachverständigen und Mikrobiologen eingeholt werden.
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